Zeig mir dein Laktat! – Meine Leistungsdiagnostik 2015


Nachdem ich ja kürzlich erst lang und breit meinen Senf zu dem Thema verbreitet habe, hab ich es gestern selbst getan: Leistungsdiagnostik. (Hier bitte dramatische Musik einfügen!)

Das sieht so aus, dass man zu einer für einen freien Tag sehr unchristlichen Zeit aus dem Bett rollt, um die bessere Hälfte einzupacken und anschließend 80km nach Freiburg zur Sportmedizin zu fahren.

Editors Note: Manch einer wird bemerkt haben, dass es diesen Blogpost in unvollständiger Form bereits gestern zu sehen gab. Dies ist der Verkettung einiger unglücklicher Umstände geschuldet. Zunächst hat der Katzenmann bei einer Schreibtisch-Schmuse-Aktion irgendeine Tastenkombination gedrückt, die zur sofortigen Publikation des Artikels führte, obwohl er noch überhaupt nicht fertig war. Nun gut… ist ja eh sein Blog.

Wer? Ich? Schau, wie unschuldig ich gucken kann!

Wer? Ich? Schau, wie unschuldig ich gucken kann!

WordPress erlaubt dann zwar, den Artikel zum Entwurf zurückzustufen, nicht ohne jedoch ihn bereits in alle sozialen Netzwerke geblasen zu haben. Als ich dann gegen Abend weiter schreiben wollte, hatte Herr Kater es geschafft, Firefox ins Nirvana zu schicken, nicht ohne vorher aber die komplette untere Texthälfte durch „#1“ zu ersetzen. Jepp. Er ist die Nummer eins. Definitiv. Ich war dann allerdings zu müde, um das Ganze nochmals von vorne zu schreiben, und habe es lieber auf heute verlegt. Diesmal klicke ich regelmäßig auf „Speichern“. Ich schwöre.

In der sportmedizinischen Abteilung der Uniklinik Freiburg befand sich neben meiner Wenigkeit, meiner besseren Hälfte und einem drahtigen älteren Herrn noch die halbe Mädchen-Mannschaft des Freiburger SC nebst ihren Müttern. Das machte den Aufenthalt im Wartezimmer ein bisschen nervig. Und sehr voll.

Glücklicherweise ging es recht schnell zum Herz-Check. Resultat: Alles gut! 🙂

Anschließend wurde ich vermessen, wobei ich mir sicher bin, dass die Waage mich fies angegrinst hat. Hatte ich zu Hause noch schöne 60,3 kg gehabt, war es hier ein glattes kg mehr. Gut. Man muss dazu sagen, dass ich natürlich gefrühstückt und recht viel getrunken hatte, aber trotzdem fand ich das nicht nett.

Dennoch: Beim anschließenden Gespräch mit dem Arzt lobte er mich sehr für meinen Gewichts- und Umfangverlust. Das tat richtig gut! Zumal so manch einer aus meinem Umfeld das ja ganz anders sieht…

Meinen Körperfett-Anteil konnte ich zwar reduzieren, aber mit 33% ist er immer noch ziemlich hoch. Da gibt es noch was zu tun. Deshalb möchte ich jetzt noch 2-3 kg abnehmen und versuchen, das Krafttraining zu intensivieren. Da geht noch was!

Zur Belohnung nahm er mir dann gefühlte 2 Liter Blut ab… Und das vor dem Laufband-Test!

Der kam danach. Diesmal wurde übrigens gar nicht gefragt, sondern ich bekam die Sturzsicherungs-Weste direkt angezogen. Muss jetzt jeder. Versicherungsgründe. Na gut.… Es war auch nicht weiter tragisch. Lief sich wie mit einem sehr leichten Laufrucksack. Allerdings war das Teil etwas kratzig, so dass ich ein Shirt über mein todschickes nagelneues Bra-Top von Nike ziehen musste. Das hatte ich mir doch gegönnt, weil es beim Belastungs-EKG meist wesentlich einfacher ist, die ganzen Saugnäpfe anzuschließen, wenn man nur im Sport-BH läuft. Na gut, eigentlich hatte ich es mir gegönnt, weil ich es haben wollte. Aber man braucht ja schließlich einen Anlass. 😉

Dann ging’s los: 6 km/h, 8 km/h, 10 km/h, jeweils 3 Minuten mit einem kurzen Ohr-Pieks dazwischen. Bei 12 km/h fing die Sache an, interessant zu werden. Ächz! Bei dem Tempo laufen also andere mal locker einen Marathon… Röchel!

Während ich diesmal also keine Angst haben musste, im Falle eines Sturzes durch die Tür zu sausen, unterhielten sich Assistentin und Arzt darüber, ob man sich beim Laufen selbst auf die Schnürsenkel stehen kann. Die Assistentin meinte „nein“, weil durch die Flugphase beim Lauf ja immer nur ein Bein am Boden sei. Ich war mir da nicht so sicher. Die Schnürsenkel müssen nur lang genug sein… Danke für neuen Stoff zum Nachdenken, Leute! Ich hatte natürlich keinen Doppelknoten gemacht. Die Schnürsenkel hielten aber.

Hat jemand eigenlich mal untersucht, wie lang 3 Minuten sind? Das ist eigentlich das Schlimmste an dieser Laufband-Sache. Dadurch, dass man sich nicht im Raum bewegt, hat man nur diese abstrakte Größe „Zeit“. Eine sichtbare Ziellinie ist irgendwie anders. Da weiß man: „Bis da hin, dann ist es geschafft.“ „Wie lange noch?“ ist irgendwie nicht dasselbe. Zumal schon 20 Sekunden endlos lang sein können, wenn man am Anschlag ist.

Bei 14 km/h hatten nach 40 Sekunden meine Beine keinen Bock mehr. Irgendwie liefen sie zwar weiter, aber wie auf Auto-Pilot. Das fühlte sich so ätzend an, dass ich es dann gut sein ließ.

Oh wie schön ist eine Dusche!

Anschließend ging der Arzt mit mir die Auswertung durch, während ich ihm Löcher in den Bauch fragen durfte. Außerdem unterhielten wir uns so angeregt über die Vor- und Nachteile diverser Garmin-Modelle, dass ich fast vergaß, den Bogen mit der Leistungsdiagnostik mitzunehmen. 😀

Für alle, die so was noch nie gemacht haben: So sieht es aus.

LeistungsdiagnostikInsgesamt habe ich mich etwas verbessert, ca. 1/2 km/h schneller an der anaeroben Schwelle als vorher. Als Empfehlung bekam ich noch mit, meine Umfänge zu erhöhen. Da bietet sich der Run for the Sun ja gerade wunderbar an. Natürlich alles mit Verstand und so.

Auf jeden Fall bin ich sporttauglich und kann das Projekt Marathon unbeirrt weiter verfolgen. 🙂 So und jetzt schnell „Publizieren“ klicken, ehe der Kater es wieder zensiert.

12 Kommentare zu “Zeig mir dein Laktat! – Meine Leistungsdiagnostik 2015

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